Gewinnt täglich an Bedeutung: Die Stirnlampe.
Eureka, Kalifornien, 7:15 pm. It’s picture time! Das Motiv: Ein Sonnenuntergang. Klingt ja eigentlich super. Das Problem jedoch liegt im Detail: Es ist Viertel nach sieben. Und es wird dunkel.
Jetzt schon!
Wir können dem Sommer zwar Richtung Süden folgen, die Tage werden aber trotzdem kürzer. Die Nachteile für Fahrradnomaden wie uns liegen auf der Hand: Uns bleibt weniger Zeit für die Tagesetappe (zumindest wenn wir nicht unbedingt im Dunkeln auf dem Highway unterwegs sein wollen), folglich auch weniger Zeit für ausgedehnte Mittags- und Kaffeepäuschen. Das Zelt müssen wir immer häufiger im Dunkeln aufbauen und das Camp Dinner mutiert zum Candlelight Dinner – naja, oder meistens eher zum Headlamp Dinner. Headlamp, zu Deutsch die Stirnlampe - neben Fahrrad und Zelt vermutlich eines der wichtigsten Untensilien auf dieser Reise.
Was hab ich mich noch vor nicht allzu langer Zeit über Stirnlampen amüsiert! Inzwischen bin ich geläutert und selbst Besitzerin einer „Petzl Tikka“ (diesen Namen fand ich einst fast noch kurioser
als die Stirnlampe an sich – mehrfach hintereinander als ein Wort, also Petzltikka, Petzltikka, Petzltikka, ausgesprochen, gewinnt das Ganze eine sehr eigene Dynamik). Meine „Petzltikka“
jedenfalls steigt in meiner Wertschätzung mit jeder Minute, um welche die Tage kürzer werden. Kamen mir Stirnlampenträger früher noch wie plumpe, leicht debil wirkende Tiefsee-Anglerfische vor
(diese Kreaturen mit der eingebauten Laterne vor der Nase), fühle ich mich heute damit eher wie ein agiles Glühwürmchen – oder gar ein erleuchtetes Einhorn.
Die gute "Petzltikka", treue Begleiterin in dunklen (und, wie hier, auch in hellen) Stunden.
Der praktische Nutzen einer Stirnlampe bei einem Campingtrip jenseits einer Infrastruktur von Lichtschaltern und Straßenlaternen steht außer Frage. Doch auch im urbanen Umfeld kann die
„Petzltikka“ punkten:
- Urbanes Anwendungsbeispiel Nr. 1: Annähen eines schwarzen Knopfes auf schwarzem Stoff mit schwarzem Faden – der Lichtkegel der Petzltikka verhindert blutige Fingerkuppen!
- Urbanes Anwendungbeispiel Nr. 2: Suche eines kleinen Schlüsselbundes in den Untiefen einer großen schwarzen Umhängetasche – der Schein der Petzlztikka öffnet Türen!
- Urbanes Anwendungsbeispiel Nr. 3: Nachforschungen zum Verbleib eines Ohrring-Verschlusses unter dem Sofa und zwischen Staubmäusen – die Petzltikka lässt Damenohren erstrahlen!
Fotos beschmieren: Ein großer Spaß, bei dem die Stirnlampe als Stift dient.
Ja, ich gestehe, ich bin inzwischen Petzltikka-addicted. Gestern Abend im Zelt setzten kurz die Entzugserscheinungen ein. Die Stirnlampe lag – ausgeschaltet – irgendwo vergraben zwischen
Schlafsäcken, Isomatten und Klamotten. Die Folge: hektische Suche, große Erleichterung beim Wiederfinden. Kennt man sonst eigentlich nur, wenn mal das Handy unauffindbar ist.
Und, ich gestehe außerdem: Ich habe meine kleine Nichte angefixt. Zum siebten Geburtstag gab’s von mir eine pinke „Petzl Tikkina“. Sie hat sich darüber übrigens sehr gefreut.
/Gr
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Maria M. (Montag, 06 Oktober 2014 20:55)
Im Zeltinnern ist's ja richtig heimelig! Und Ihr lernt das Licht wieder neu schätzen. Wer denkt an solche Erfahrungen!?
Denisi (Dienstag, 07 Oktober 2014 09:40)
Oh, dann weiß ich ja, was ich nun gleich erstehe. Denn auch im fernen Europa werden die Tage kürzer und das angrenzende Naherholungsgebiet meiner neuen Bleibe ist unbeleuchtet. Gassi mit Rita im dunklen Wald? Jetzt nicht mehr! Dank Petzltikka!
Man dankt für den Tipp!
Genießt die Zeit!
Maria G. (Freitag, 10 Oktober 2014 13:32)
Ich nehm meine Stirnlampe schon ewig zum Nägel lackieren..kann ich empfehlen. Kein unschönen Übermalungen und so. Alan, wie wärs? Endlich professionell lackierte Nägel auch für Dich auf Tour?
;-)
Malu (Mittwoch, 15 Oktober 2014 15:02)
Hi Greta, dein Petzltikka-Erfahrungsbericht hat mich sehr amüsiert! Ich habe meine von einem vorausschauenden Menschen geschenkt bekommen. Seitdem ist sie unverzichtbar!
Freue mich auf mehr ;-)